MASSNAHMEN

Mögliche Massnahmen im Bereich des Gymnasiums

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Bildungspolitik MUPET-Ergebnisse Schülermeinungen mögliche Massnahmen zur Umsetzung

Vorbemerkung

Eine nachhaltige Verbesserung der MINT-Situation in der Schweiz wird nur dann erreicht, wenn nicht bloss im Gymnasium, sondern auch in den prägenden Stufen vorher geeignete Massnahmen ergriffen werden.

Basis für die Vorschläge

Die Auswertung der MUPET-Antworten führte zusammen mit der Analyse vieler anderer Studien und Berichte zu den konkreten und möglichen Massnahmen.
Gymnasialpolitische Absicht von MUPET: Das System der "MAR-Einheitsmatur" muss, ohne grundlegende Veränderungen und ohne bei der Allgemeinbildung abzubauen, so weiter entwickelt werden, dass auch im MINT-Bereich die effektive Studierfähigkeit weitestmöglich erreicht wird.
Verschiedene Massnahmen können in verschiedenen Kompetenzbereichen verwirklicht werden. die Kompetenzen sind in [] angedeutet.
Die ausführliche Darstellung und Begründung ist im BILDUNGSPOLITISCHER BERICHT (ca. 30 Seiten); eine Zusammenfassung ist im APERCU des Bildungspolitischen Berichts (4 Seiten) gegeben.

1. MINT-Problemfeld: Mehr MINTh-Studierende gewinnen

(A) Den Schwerpunkt "Physik und Anwendungen der Mathematik" neu gestalten und positionieren. Idealerweise in "Mathematik-Physik-Informatik" umgestaltet. Das ist attraktiver und informativer für die Wählenden in der Sekundarstufe I. [CH]
(B) MINT-Coaching für fähige Mädchen und Frauen einführen. Damit sie ein MINTh-Studium in Betracht ziehen und bei ihrer Wahl bleiben, müssen sie ermutigt werden, Genderstereotypen zu überwinden. [Kantone]

2. MINT-Problemfeld: Verbesserung der Kompetenzen der MINT-Studienanfängerinnen und -anfänger

(C) Mathematik auf 2 Niveaux einrichten. Nach dem Vorbild der Romandie und des Tessins in der ganzen Schweiz Mathematik auf 2 Niveaux anbieten. [Kantone]
(C1 zusätzlich) Mathematik-Problemdiagnose zu Beginn und individuelle Therapie ("Dyskalkulie") bis ins 10. Schuljahr.
(C2 zusätzlich) Inhalt und Vorbereitungsphase der Mathematik-Maturprüfungen analysieren und verbessern.
(D) Mathematik Anschlusskurse an Hochschulen anbieten. [Hochschulen]
(E) MINT-Kurs an den Gymnasien einrichten, damit Interessierte in den nichtnaturwissenschaftlichen Schwerpunkten, die de facto für ein MINT-Studium nötigen Kompetenzen, namentlich in systematischer Physik und Chemie, erwerben können. [Kantone
In der Chemie ist die Situation ähnlich wie in der Physik [CH]

3. MINT-Problemfeld: Erhöhung der MINT-Akzeptanz im Gymnasium und im breiten Publikum

(F) Statistik und mathematische Allgemeinbildung im Grundlagenfach Mathematik ausbauen und dabei stärker auf die Bedürfnisse der Mehrheit, (zukünftige Lehrerinnen, JournalistenÂ…) Rücksicht nehmen. [CH]
(F1 konkret)- 10% der Unterrichtszeit und des Notengewichts für anwendbare Statistik verwenden.
(F2 konkret)- 10% der Unterrichtszeit und des Notengewichts für "mathematical literacy" verwenden.
(G) Im Grundlagenfach Physik auf physikalische Allgemeinbildung mit Einbezug von Elementen einer technischen Allgemeinbildung fokussieren. [CH]
(H) Synergien nutzen und MINT-Networking fördern. [Schule, Kantone, EDK, SMK]
(I) Die Rolle der Informatik klären. [CH]

4. Mögliche Massnahmen, die über den MINT-Bereich hinaus gehen

(J) Kompensationsmöglichkeiten für Erstsprache und Mathematik neu regeln [CH]
(K) Transparente Information und intensivere Begleitung der Schwerpunkt- und der Studienwahl [Schule]
(L) Systematisches Feedback am Übergang Gymnasium Universität [CH + Hochschulen]
(M) Gymnasiallehrberuf aufwerten [alle]
"Die Wahl der Lehrperson kann sehr viel über das mathematische Schicksal ganzer Klassen ausmachen." [Maturandin, Wirtschaft & Recht]
"Tout dépend du professeur qui enseigne la matière!! Il faut qu'il ait envie d'enseigner la physique de manière ludique!!" [Maturand, moderne Sprache]

(N) Leistungstransparenz steigern [Kantone]
(O) Gemeinsamer Auftritt der Gymnasien nach aussen - insbesondere gegenüber den kantonalen Legislativen

5. Ergänzende Bemerkungen zu Lehrplänen und Lehrmitteln

Die Bedeutung der Lehrpläne für den Unterrichtsalltag wird überschätzt!
Die Ramlenlehrpläne haben keinen Einfluss; kantonale Lehrpläne bestimmen den Stoff; die Prüfungspraxis legt das Niveau fest.
Die Rolle der Lehrmittel wird unterschätzt!
Modell-Lehrgänge mit schlanken Lehrbüchern und umfangreichen Web-Angeboten könnten Impulse für Lehrende geben und Probleme der Lernenden beseitigen.