Die Schweizerische Mathematische Gesellschaft SMG, die Deutschschweizerische Mathematik-Kommission DMK und die ETH Zürich laden Sie herzlich zu dieser Weiterbildungsveranstaltung ein.
Ort: Kantonsschule Frauenfeld: Wie Sie uns erreichen
Datum: Mittwoch, 11. September, 2019
Organisation: Meike Akveld (ETH), Christian Hänni (Kantonsschule Frauenfeld), Juan Läuchli (Kantonsschule Frauenfeld), Lorenz Halbeisen (ETH), Norbert Hungerbühler (ETH).
Die weiter unten beschriebenen 7 Workshops finden je zweimal parallel an der im Programm aufgeführten Zeit statt.
Programm am Vormittag | |
09:45-10:15 Uhr | Check-in: Kaffee, Apfelsaft und Gipfeli; Verkauf von Bons fürs Mittagessen (25 CHF). |
10:15-10:30 Uhr | Begrüssung |
10:30-11:30 Uhr | Vortrag: Albrecht Beutelspacher (Justus-Liebig-Universität Gießen) Das Potential mathematischer Experimente - mit Hand, Kopf und Herz |
11:30-11:45 Uhr | Kurze Pause |
11:45-12:45 Uhr | Workshops: Siehe unten |
12:45-14:00 Uhr | Mittagessen: Mensa |
Programm am Nachmittag | ||
14:00-15:00 Uhr | Workshops: Siehe unten | |
15:00-15:30 Uhr | Kaffeepause | |
15:30-16:30 Uhr | Vortrag: Hans Walser Streifen Mit Plastikstreifen aus der Verpackungsindustrie bauen wir zunächst ein ebenes hexagonales Geflecht. Einfache Modifikationen führen zur Kugelgeometrie einerseits und zur hyperbolischen Geometrie andererseits. Ersetzen der Plastikstreifen durch Papierstreifen führt zu Modellen der regulären Polyeder. Im Unterricht werden verschiedene Kompetenzen gefördert, allen voran das räumliche und das sphärische Vorstellungsvermögen, aber auch das Design eines Arbeitsvorgangs und die soziale Interaktion. Nicht zuletzt genaues Arbeiten. Der Vortrag basiert auf Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern hauptsächlich der Sekundarstufe, aber auch in der Grund- und Weiterbildung von Lehrpersonen. Querbeziehungen bestehen zu Kristallsystemen und zu Zahlenrätseln. Siehe auch die Webseite von Hans Walser | |
16:30 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Workshop A: Zimmer N111 (kleine Aula)
"Notizen, Beispiele und Aufgaben fürs Schwerpunktfach" - ein Lehrmittel für Mathematik und ihre Anwendungen an der Schule
Jan-Mark Iniotakis (Kantonsschule Wohlen/MNG Rämibühl)
Beschreibung:
Im Schwerpunktfach "Physik und Anwendungen der Mathematik" können
interessierte Schülerinnen und Schüler erstmals faszinierende Konzepte
der anwendungsorientierten Mathematik kennenlernen. Um dies zu
erleichtern, entsteht derzeit mit Unterstützung der ETH eine Reihe von
vier Heften zu klassischen Schwerpunktfachthemen: komplexe Zahlen,
lineare Algebra, Funktionen in mehreren Dimensionen und
Differentialgleichungen. In jedem Heft werden Notizen zur Theorie,
Anwendungsbeispiele und Aufgaben samt Lösungen prägnant und
praxistauglich zusammengestellt. Im Workshop stellt der Autor am
Beispiel der komplexen Zahlen vor, wie diese Hefte inhaltlich angelegt
sind und welche Möglichkeiten sich daraus für den Unterricht ergeben.
Folien: Ein Lehrmittel für Mathematik und ihre Anwendungen an der Schule
Skript: Komplexe Zahlen
Workshop B: Zimmer N241
Die Mathematik des Jüdischen Kalenders
Claudia Albertini (Pädagogische Hochschule Zürich und Universität Zürich) und Martin Huber (i.R., ZHAW und Universität Zürich)
Beschreibung: Meisterhaft und mit elementaren mathematischen Hilfsmitteln
wird seit Jahrhunderten das jüdische Kalenderjahr bestimmt. Der Jüdische
Kalender versucht primär den Mondgang abzubilden. Aber auch der Gleichlauf
mit den Jahreszeiten wird erreicht, indem immer wieder ein ganzer
zusätzlicher Monat eingeschoben wird.
Die mittlere Zeitspanne zwischen zwei Neumonden dauert ca. 29.53 Tage.
Da ein Mondmonat eine ganze Anzahl Tage umfasst, dauert er somit
29 oder 30 Tage. Zwölf Mondmonate werden zu einem Mondgemeinjahr
zusammengefasst, welches in der Regel 354 Tage dauert. Zur
Synchronisierung mit dem Sonnenjahr werden innert 19 Jahren
sieben zusätzliche Monate eingefügt. Mit einer einfachen Rechnung
kann begründet werden, welche Jahre in diesem 19-jährigen Zyklus einen
Zusatzmonat erhalten.
Spannend ist die Art und Weise, wie in diesem Kalender der Beginn
des neuen Jahres (sog. moled tischri) berechnet wird:
Ausgehend von Tag und Uhrzeit der Erschaffung der Welt nach
jüdischer Auffassung erfolgt dies mit Hilfe des sog. Charakters, d.h.
desjenigen Teils der betreffenden Zeitangabe, welcher eine volle Wochenzahl
übersteigt. Knifflig wird die Sache dadurch, dass der effektive
Jahresbeginn gegenüber dem berechneten aus religiösen Gründen oft
um einen bis zwei Tage verschoben werden muss. Der jüdische Kalender
kennt deshalb Jahre mit 353, 354, 355, 383, 384 und 385 Tagen!
Workshop C: Zimmer N234
Mathematische Herausforderungen für interessierte Schülerinnen und Schüler
Dmitrij Nikolenkov (Kantonsschule Trogen) und Kaloyan Slavov (ETH Zürich)
Beschreibung: In jeder Klasse gibt es besonders clevere und
interessierte Schülerinnen und Schüler, die Mathematik zu ihren
Lieblingsfächern zählen und sie spannend finden. Diesen Schülerinnen
und Schülern bereitet der normale Unterrichtsstoff keine Mühe, und sie
würden sich gern mit mehr und anspruchsvollerem Zusatzmaterial
befassen, welches sie herausfordert. Wie geht man am besten mit diesen
wissbegierigen Schülerinnen und Schülern um? Um ihren Enthusiasmus
aufrecht zu erhalten oder gar noch mehr anzufachen, hat es sich
bewährt, ihnen den jeweiligen Interessen und Fähigkeiten angepasste,
besonders schöne Leckerbissen aus der Welt der Mathematik zu bieten,
welche die Routineaufgaben des Schulstoffs erweitern und neue
Horizonte öffnen.
Ziel des Workshops ist es, interessantes und spannendes Material zu
präsentieren, welches sich für den Einsatz im Lang- und im
Kurzzeitgymnasium eignet. Die Unterlagen enthalten die fertig
ausgearbeiteten, eleganten und kreativen Lösungen und können direkt
eingesetzt werden, sei es, um den regulären Unterricht zu bereichern,
oder für extracurriculare Zwecke mit interessierten Schülerinnen und
Schülern oder ganzen Gruppen. Der Inhalt des Workshop ist unanhängig
vom Workshop am letzten TMU und enthält ganz neue Themen. Ein Teil der
Präsentation wird in English erfolgen.
Mathematische Herausforderungen für interessierte Schülerinnen und Schüler,The second root of the quadratic equation
Workshop D: Zimmer N243
Statistik in Maturaarbeiten
Hans Rudolf Künsch (ETH Zürich)
Beschreibung: Maturaarbeiten, welche eine Fragestellung mit einem Experiment, einer
Beobachtung oder einer Meinungsbefragung angehen, benötigen zur
Darstellung und Beurteilung der Resultate meist statistische Methoden,
welche den Schülerinnen und Schülern gewöhnlich noch nicht zur
Verfügung stehen. Um dieses Dilemma zu lösen, habe ich für das diesen
Sommer erscheinende Buch "Forschen, aber wie? Wissenschaftliche
Methoden für schriftliche Arbeiten" (hep-Verlag) das Kapitel "Statistische
Aufbereitung und Auswertung von Daten" verfasst. Darin behandle ich
die wichtigsten Methoden der beschreibenden Statistik sowie
Hypothesentests und Vertrauensintervalle für einfache Situationen. Die
Berechnungen und die grafischen Darstellungen werden mit Hilfe der
Software R (https://www.R-project.org) ausgeführt, so dass sich die
Schülerinnen und Schüler auf die Wahl der Verfahren und die
Interpretation des Outputs konzentrieren können.
Im Workshop werde ich dieses Kapitels und den Unterschied zum Lehrbuch
Stochastik der DMK vorstellen, die begrifflichen Schwierigkeiten der
schliessenden Statistik ansprechen und anhand von Übungen und
Demonstrationen einen Einblick in R geben.
Statistik in Maturaarbeiten, Datenfile.csv, Datenfile.xlsx, Homepage H. Künsch
Workshop E: Zimmer N246
Die Bernoulli'sche Lemniskate im Unterricht
Juan Läuchli (Kantonsschule Frauenfeld)
Beschreibung:
Um die üblichen Lehrplaninhalte zu vertiefen, ist es wünschenswert, den
Lernstoff mit kurzen Ausblicken zu erweitern. Die faszinierende
Bernoulli'sche Lemniskate bietet auch für das Grundlagenfach Mathematik
einige Anknüpfungsmöglichkeiten. Wie und in welchen Zusammenhängen könnte
man diese schöne Kurve im Mittelschulunterricht einsetzen?
Die Bernoulli'sche Lemniskate im Unterricht
Workshop F: Zimmer N244
Buchvorstellung: Neues DMK-Geometrielehrmittel
Heinz Klemenz (Kantonsschule Rychenberg und Universität Zürich) und Michael Graf (Kantonsschule Rychenberg)
Beschreibung: Zuerst geben wir einen Überblick über die beiden Bände
des DMK-Lehrmittels "Geometrie". Dabei soll insbesondere der neu erschienene 2. Band genauer
vorgestellt werden, der auch für Kurzgymnasien von Interesse sein kann. Das Lehrmittel
bietet neben klassischen Übungsaufgaben in jedem Kapitel auch Lernaufgaben
sowie Aufgaben zum Vertiefen und weiterführende Themen, so dass möglichst
viel selbständiges Erarbeiten angestrebt wird. Anschliessend beleuchten wir einige der
Themen, welche teilweise auch als Unterrichtsprojekte realisiert werden könnten.
Geometrie 1 & 2, Beispiele von Anwendungsaufgaben
Workshop G: Zimmer N245
Von Kepler via Hamilton zu Newton oder ein Loblied auf die Kettenregel
Martin Gubler (Kantonsschule Frauenfeld)
Beschreibung: Mit ganz wenig Vektoranalysis wird gezeigt dass aus den drei Kepler'schen Gesetzen
die Kreisform des Hodographen und das Gravitationsgesetz von Newton folgen. Newton
hatte also gar keine Wahl. Der präsentierte Stoff lässt sich direkt als Unterrichtssequenz
im Schwerpunktfach verwerten, wenn schon einige elementare Eigenschaften von
Ellipsen bekannt sind. Auch dazu werden praxisnahe Hinweise gegeben und Materialien
bereitgestellt.
Von Kepler via Hamilton zu Newton
Mathematics@School | |||
Ein Service der Schweizerischen Mathematischen Gesellschaft | |||
Editorial Impressum | fr | de |